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Mittwoch, 7. April 2010

1.
Ich darf mich kurz vorstellen - mein Name ist Wichard R. Agner

Meines Zeichens bin ich Biographist!

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich wichtige historische Dokumente entdeckt, die einen interessanten Einblick in das Leben und Wirken des großen sächsischen Komponisten Richard Wagners geben.
Es sind Aufzeichnungen aus dem Tagebuch seines Hausdieners Bernfried Bäprich (vom Meister selbst auch im Scherz „ De Bäpe“ genannt).
Dieser Hausdiener begleitete den Meister auf allen seinen Wegen – von seinem Geburtsort Leipzig bis nach Bayreuth ins Haus Wahnfried. Seine szenischen Notizen ermöglichen einen tiefen Einblick in das Privatleben des Meisters.
Natürlich, da er ja im Dienste des berühmten Sachsen stand, sind seine Aufzeichnungen geschrieben wie ein – na heute würden wir sagen - Drehbuch.

Nachdem ich nun mühevoll Teile der Aufzeichnungen restauriert habe, möchte ich diese der Öffentlichkeit nicht mehr länger vorenthalten.

Ach, eins wäre noch vorher zu bemerken!

Die Aufzeichnungen sind in sächsischer Sprache notiert – er stammt ja genau wie der Meister auch aus Sachsen!

Falls Sie Schwierigkeiten beim Lesen des sächsischen Textes haben – einfach laut lesen, dann werden Sie schon sehen …

Also – ich beginne (oder wie der Meister sagen würde:“Isch tue anfang‘ tun!“)

Ein Tag im Leben Richard Wagners (und zwar der 13.08.1876)

1.
(Im Schlafzimmer des Meisters, leises Schnarchen)
(Im Radiowecker (!), der sich ruckartig anschaltet dröhnt laut der Walkürenritt)

Rch …. Rch … Oh - was’n los?
Mein Gott bei so ä Grach soll mer nu schlafen!
Erscht ma die Blärrgiste ausstelln!

(stellt ab und schnarcht weiter, Cosima Wagner betritt das Schlafzimmer)

Gosima! Here uff! Mensch, nicht mal in Ruhe schlafen lassen die een hier…
Da is mer nu schon … dor … dor Dings … hier ä - dor … na du weest doch was isch bin!
Dor Dings vom Geenich …un dann mach’n die so was mit een …Käsequark!

Die genn mich alle ma ….

Rch …Rch … (schnarcht weiter) Rchm -
Wie? - Was?
Nu geh mir doch nich uff de Getten Gosima!
Haste nischt in der Küche zu tun? Nee? Vieleicht ma ä richtschn Gaffee kochen?
Nich so ne Blärre wie gestern!
Immer bloß indelektuell rumquatschen - und von Gaffegochn geene Ahnung!
Aber jeden Abend Rodwein un Gäseeggen un ä Haufen Spinner in der Bude – das geht mer langsam uffn Sagg!
Du gennst mer zum Beischbiel ooch ma zu Midach so ä richtschn Eindopp gochen – gannst de das iberhaubt?
Nu gomm mir nisch mid: bei eich zu Hause had de Gechin gegochd – weeste – isch will dir ma was sagen - warum dei Babba so mit de Weiber rumgezottelt is….
Verstehste ….. das gann’sch dor nämlisch genau sachen:

Weil’s bei eich zu Hause nie ä richdschn Eindopp gab!

Leibzscher Allerlei oder Gartoffelsubbe oder ma ä richtschn Bohneindopp – Jedes Böhnchen gibt ä Dönchen … Hihihihi!

Na nu gomm – due nisch so vornähm!
Was?
Was is los?
Ach herrecheminee!
Warum hasdn mir das nisch glei gesacht?
Mensch – heide is doch de letzte Brobe – im Deater – forn Ring!
Un heide Ahmd is Urufführung!
Un ich Dussel quadsche hier rum – also raus ausn Bedde un nischd wie nein in de Glamodden!

(der Meister eilt ins Bad)

-Fortsetzung folgt -

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