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Sonntag, 25. Juli 2010

12

Wenn nu’s Publikum widder uff de Plätze sitzt un sich de Gäsegrümel aus’m Mundwinkeln gewischt hat geht dor dritte Akt los.

Es is diesmal ä scheener Morgen un Hans Sachs sitzt in sein Lehnstuhl in seiner Schreibstube un döst vor sich hin.

Das heeßt, er döst nich – er denkt nach!

Das is ä Unterschied, Frau ... äh ... Dings ...na wenn Se mich so gespannt angucken geht s gar nich! Na Sie wissen ja wie Sie heißen!

Über was der nachdenkt?

Nu über den Wahn der Welt!

Was das is?

Das is ... nu ja mor kann sagen ... wenn mor’s so betrachtet ... das erkläre ich Ihnen später!

Er hatte nähmlich den jungen Ridder von Stolzing in sein Haus gezerrt, bevor der nach der Klopperei nachts verhaftet wer’n sollte! Nu, den weckt er jetzt erst ma uff, der pennt nämlich noch!

Der erzählt Sachsen jetzt ä gomischen Traum.

Sachs is von den Sangestalent des Ridders voll überzeugt un will nu’s Management übernehmen. Deshalb versucht er, ihn zu überreden, aus dem Traum ä Lied zu machen.

Ich saache Ihn, mit so was ham schon ganz andre mit Null Talent ä Haufen Geld verdient!

Stolzing denkt zuerst das der se nich alle uff dor Bemme hat, abber so nach un nach gefällt ihm der Gedanke. Nu gibt er sich ä bißchen Mühe, un gugge da – schon is ä Lied fertig! Un das passt ooch noch ins Format der Meistersinger, so ä Zufall!

Beede sin platt!

Nu verdrückt sich dor Ridder von Stolzing in Hintergrund um zu üben un Beckmesser taucht plötzlich uff!

Der hat noch ä blaues Ooge von der Klopperei nachts und de Knochen tun noch weh, der hat also ä richtchen Kater!

(der Meister tut wiederum einen kräftigen Schluck aus seinem Maßkrug)

Der zählt nu Sachsen an, wieso der sich selber an Eva’n ranschmeißen wollte. Hans Sachs zeicht ihm ä Voochel un damit is die Sache für ihn erledigt. Nu gibt er Beckmesser’n ooch noch das Notenblatt mit dem Lied, das Stolzing vergessen hat. Beckmesser steckt’s schnell ein, damit der sich das nich noch anders überlegt. Da kein Autor druffsteht, denkt er, das es von Hans Sachs is! Un mit ä Lied von Hans Sachs gann mor beim Wettsingen nich verlieren! Un haste was gannste - macht er sich dünne!

Nu gommt abber ooch noch Eva angekleckert un will wissen was hier überhaupt Sache is.

Walther von Stolzing gommt ooch glei aus de Kulissen geschnipst un singt das Lied noch ä ma vor, nu hat er sogar noch ne Strophe dazugedichtet!

Eva is hin un her gerissen un Hans Sachs gefällt’s ooch - bei dem klingelt im Geiste schon de Kasse!

Dor Azubi David erscheint mit seiner Freundin Magdalene, die woll’n ooch uff de Festwiese – am besten mit Meister Sachs, der gibt immer een aus!

Nu machn die zu fünft los, un jetzt wird’s spannend, Frau Garibaldi!

Seh’n Se, jetzt is mir Ihr Name widder eingefall’n, dafür geh’m Se mir noch ä Maß Bier un ä großen Gräuterschnaps!

Was?

Mumpitz, ich vertrage das schon, ich bin doch Musigger un Künstler!

- Fortsetzung folgt -

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